So kann es nicht weitergehen mit der Bürmschen Wiese!

Aktueller Zustand der Bürmschen Wiese

Ein Workshop zwecks Neubesinnung könnte nun helfen

Nun ist es sozusagen amtlich: Das Schönreden hat ein Ende, so kann es auf keinen Fall weitergehen mit der Bürmschen Wiese. Deren derzeit trostloser Zustand muss nicht länger hingenommen werden. Frau Claudia Quirini-Jürgens, Expertin an der Biologiestation Gütersloh/Bielefeld, hat anlässlich eines Vortrags im Heimathaus Verl deutliche Worte gesprochen, die unverblümt eine Neubesinnung nahelegen. Was soll die Wiese, was kann die Wiese leisten, und zwar als zentrale Großfläche mitten in der Stadt gelegen? Dieser stadträumliche Aspekt ist seit Konzeption und Erstellung der Wiese nie präzise genug gefasst worden. Mit Baggern, Planierraupen und Samen aus der Tüte ein großes „natürliches“ Großareal mitten in der Stadt zu schaffen, ist schon ein Widerspruch in sich.

Wenn dann noch die eigenen Maßstäbe hinsichtlich der Pflege offenbar nicht eingehalten werden, nimmt es nicht wunder, dass sich das bekannte unschöne Bild bietet: Eine Verkrautung und Verfilzung von Pflanzen wie dem Ampfer, die kein Mensch wirklich will, die aber Blühpflanzen erbarmungslos zum Ersticken bringen. Widersinnig mutet das aufgestellte Insektenhotel an, da es weit und breit kaum blühende Pflanzen gibt.

Das knallharte Fazit der Expertin: Die Bürmsche Wiese ist nicht fachgerecht behandelt worden. Sie bemängelt außerdem, dass sich offenbar niemand wirklich für die Pflege zuständig fühle. Wie kann das nur möglich sein, wie konnte es so weit kommen? Wer ist hierfür verantwortlich? 

Wir, die Grünen in Verl, meinen: Um die Wiese zu dem einzigartigen Schmuckstück zu machen, wie es mal erträumt und erhofft wurde, ist es höchste Zeit für eine Neubesinnung, am besten in Form eines Workshops. Vorbild könnte der kürzlich eingerichtete Ideen-Workshop „Bahnhofsvorplatz“ sein, der bereits nach einer Sitzung vielversprechende Ansätze zur Lösung der anstehenden Probleme hervorgebracht hat. 

Bei der Bürmschen Wiese muss ganz entschieden mehr Erlebnis- und Aufenthaltsqualität angestrebt werden. Hierzu würden unter anderem gehören: 

  • mehr Blühpflanzen, 
  • kleinere Rückzugsräume, durch Hecken und Sträucher abgegrenzt, 
  • Schattenplätze, eventuell durch Segel erzielbar, wenn nicht durch größere Bäume,
  • gärtnerische Elemente wie z.B. auch Hochbeete mit essbaren Pflanzen,
  • Anlage eines kleinen Mustergartens als Kontrast zur grassierenden Schottergartenmode. 

Selbst Frau Quirini-Jürgens ist ganz und gar aufgeschlossen für solche Ideen. Sie befürwortet explizit Pflanzen, die man aus einem Apotheker- bzw. Bauerngarten kennt, darunter Lavendel oder Salbei und ähnlich prächtig blühende Stauden. Das alles muss nicht im Widerspruch zu einer grundsätzlich stadtökologischen Orientierung stehen, ganz im Gegenteil. Gerade die Ökologie in der Stadt zeichnet sich durch Artenvielfalt und gleichzeitig durch einen ansehnlichen Gebrauchswert für die Bewohner aus. Das alles hat die Bürmsche Wiese derzeit nicht zu bieten.

Zusammen mit der SPD und der FWG haben wir diesen gemeinsamen Antrag gestellt: 

„Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FWG beantragen die Einrichtung eines nichtöffentlichen Workshops ‚Bürmsche Wiese‘ unter Hinzuziehung von Expertinnen und Experten der Ökologie, des Garten- und Landschaftsbaus sowie der Stadtplanung.“