Erfolgreicher Antrag der Verler Grünen

Verl soll fußgänger- und radfahrerfreundlicher werden!

Seit 1998 in Bielefeld, bald auch in Verl?

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat beantragt, dass sich die Stadt Verl um die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen (AGFS) bewirbt. Dieser Antrag ist am 11.07.2018 vom Rat der der Stadt Verl einstimmig beschlossen worden.

Generelles Ziel der AGFS ist es, zukunftsfähige und wohnliche Städte zu gestalten. Im Leitbild der AGFS heißt es: „Städte mit Lebens- und Bewegungsqualität zeichnen sich nicht allein durch eine hohe Erreichbarkeit und Zugänglichkeit für alle Verkehrsteilnehmer aus, sondern bieten insbesondere optimale Bedingungen für Nahmobilität, Nahversorgung und Naherholung.“ Auf dem Programm steht vor allem auch mehr Sicherheit für die nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer, insbesondere für Kinder, ältere Menschen sowie mobilitätseingeschränkte Personen.

Innerhalb der Gruppe der nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer bleibt das Fahrrad die Fortbewegungsmöglichkeit mit dem weitesten Aktionsradius und dem größten Verlagerungspotenzial, wenn es um die Vermeidung von Kfz-Fahrten geht. Etwa 50% aller Autofahrten finden heutzutage im Bereich der Kurzstrecke – also zwischen 0,1 und 5 km – statt. Darin liegt der strategisch wichtigste Ansatzpunkt für die Förderung des Fahrradverkehrs, d. h. für ein Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad. Ein höherer Radverkehrsanteil würde gerade auch in Verl die verkehrliche Situation entspannen und darüber hinaus Freiräume für den Kfz-Verkehr schaffen, der für die Erreichbarkeit und wirtschaftliche Funktionsfähigkeit einer Stadt unabdingbar ist.

Die Mitglieder der AGFS verstehen sich auch als Modellstädte für eine zukunftsfähige, ökologisch sinnvolle, stadtverträgliche und obendrein gesundheitsfördernde Mobilität. Aktuell haben bereits über 80 Kommunen bzw. Kreise in NRW die Kriterien für das AGFS-Gütesiegel „Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt“ erfüllt – in nächster Nachbarschaft z.B. die Stadt Rietberg schon seit 2011.

Wie aus dem einstimmig verabschiedeten Städtebaulichen Rahmenplan der Stadt Verl (2013, S. 54) hervorgeht, befindet sich auch die Stadt Verl auf bestem Wege: „Fußgängern und Radfahrern soll im Ortskern ein Vorrang eingeräumt werden.“ Dieser Absichtserklärung müssen nur noch greifbare Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer folgen, so dass sich auch die Stadt Verl in naher Zukunft mit dem Gütesiegel „Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt“ schmücken kann.